Wunder

„Nicht müde werden, sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten.“ Hilde Domin

Haben Sie je versucht, dem Wunder die Hand hin zu halten, wie Hilde Domin es in ihrem Gedicht empfiehlt? Haben Sie versucht, offen zu sein für wunder-volle Zufälle, die Ihnen in ihrem Leben einfach so zufallen? Kennen Sie die Erfahrung, dass sich Ihnen im Rückblick auf eine bestimmte Lebenssituation ein Sinn erschließt, von dem Sie in der Situation nichts ahnten? Das ist dann wie ein Wunder. Sie spüren, es lohnt sich achtsam und geduldig zu sein, nicht vorschnell müde zu werden, sondern offen zu bleiben, bis Sie einen wunder-vollen Sinn erkennen können.

Der folgende Text will eine Einladung sein, still zu werden und  sich  am Ende eines Jahres die Zeit zu nehmen, dem Wunder leise die Hand hin zu halten.

Im Rückblick spüren wir die Herausforderungen dieses Jahres mit der Corona-Pandemie.
Wäre jetzt nicht die Zeit, sich nicht nur von all den negativen Botschaften mitreißen zu lassen, sondern zur Ruhe zu kommen und sich am Lauf der Natur zu orientieren?
Wäre jetzt nicht die Zeit, dankbarer und zufriedener mit dem Leben zu sein und nicht alles als selbstverständlich zu erachten?
Wäre jetzt nicht die Zeit, bewusster mit unserer Zeit, die wir nur begrenzt geschenkt bekommen haben, umzugehen?
Wäre jetzt nicht die Zeit, öfter seiner inneren Stimme zu folgen?
Wäre jetzt nicht die Zeit, dankbar zu sein für alle Erfahrungen, die wir machen durften, auch wenn sie noch so schmerzhaft waren?
Wäre jetzt nicht die Zeit, über all diese Dinge nachzudenken, bevor es um jeden von uns endgültig still wird?

Vielleicht ermutigt dieser Text auch Sie, sich am Ende dieses Jahres ein wenig Zeit zu nehmen und über die eine oder andere Frage nach zu denken. Ich wünsche Ihnen, dass Sie auf diese Weise einige kleine oder größere Wunder entdecken.

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